Produktvorstellungen,  Siebträger

Profitec Drive: Der Schlüssel zu perfektem Espresso?

Zusammenfassung: Mit der Profitec Drive erleben Kaffeeliebhaber High-End-Technologie in kompaktem Design. Individuelle Anpassungen und exzellente Espressoqualität rechtfertigen den Preis.

Inhaltsverzeichnis

Sie ist die Weiterentwicklung der Profitec 700 und wurde von den Fans der Marke lange sehnlichst erwartet. Doch lohnt sich die Profitec Drive wirklich? Was sind die Vor- und Nachteile der Siebträgermaschine? Ist sie die über 2.600 Euro wert, für die sie vor gut einem Monat in den Handel kam? Und vor allem, wie gut schmeckt der mit einer Drive zubereitete Espresso?

Der erste Eindruck

Ausgepackt und in der Küche aufgestellt, zieht die Profitec Drive mit ihrem Gehäuse aus poliertem Edelstahl die Blicke sofort auf sich. Dabei nimmt sie mit ihren kompakten Maßen (34,0 cm x 48,5 cm x 42,0 cm) selbst in einem kleineren Kücheneck wenig Platz in Anspruch. Die klassische Optik überzeugt und ähnelt sehr dem typischen Design für Profitec-Siebträger. Nur auf der Brühgruppe selbst fallen zwei Dinge sofort ins Auge: das rote Ziffernblatt des Manometers und das wie ein Joystick aussehende Flussprofilventil auf der Brühgruppe.

Warum die Profitec Drive überzeugt

PID der Profitec Pro 400

Beides ist auch das erste äußere Anzeichen dafür, warum dieser Siebträger für seine Zielgruppe ein absolutes Must-have werden könnte. Mit dem Flussprofilventil ist es möglich, den Wasserzufluss selbst während des Bezugs zu steuern. Mit Hilfe dieser Flow-Control-Technologie lässt sich das Ergebnis der Extraktion ebenso beeinflussen wie durch die verschiedenen Einstellungen des aktiven und passiven Preinfusionsmodus. (Bei einer aktiven Einstellung sind die Ventile geöffnet, und die Pumpe läuft; im passiven Modus sind nur die Ventile geöffnet.) Daneben verfügt die Drive natürlich über eine PID-Steuerung, oder eigentlich ja zwei PID-Steuerungen, eine für jeden der beiden Kessel der Dualboilermaschine – übrigens kann der Dampfkessel je nach Bedarf an- und abgeschaltet werden. Die Werte lassen sich über ein auch im Design hervorragend integriertes Digitaldisplay zwischen Brühgruppe und Dampfauslauf ablesen. Auf dem Display zeigt die Maschine auch die Durchlaufzeit auf die Sekunde genau an.

Für Kaffeeliebhaber, die ihre Espressoextraktion nicht von der Stange wollen, sondern sich lieber individuell auf die Suche nach dem besten Espresso begeben, bietet die Profitec Drive also ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten. Damit setzt sie sich von einigen Konkurrenz-Siebträgern selbst im High-End-Sektor des Heim-Bereichs ab.

Individuelle Wasserversorgung

Praktisch ist auch die Wahl zwischen Festwasseranschluss und Wassertank. Deshalb wird der Siebträger nicht gleich mobil, aber einer Mitnahme in die Ferienwohnung ohne Wasseranschluss steht nichts mehr im Wege. Für die Wasserfilterung ist der Wassertank mit einem Adapter ausgerüstet, auf den entsprechende Wasserfilter von Brita eingesetzt werden können. Die Zeiten, an denen man in Eile oder aus Unachtsamkeit den Wassertank schräg wieder eingesetzt hat, sind übrigens auch vorbei. Jetzt kommt der Wassertank in eine Metallfassung. Ein schönes Beispiel dafür, dass die Ingenieure von Profitec auch bei scheinbaren Nebensächlichkeiten die Qualität ihrer Produkte optimieren.

Profitec Pro 400

Die Espressoextraktion

Die Aufheizzeit der Drive liegt mit ungefähr 10 Minuten ganz im Durchschnitt der Konkurrenzangebote. Allerdings kann die Drive auch noch schneller werden, haben sich die Profitec-Ingenieure doch an der Fast-Heat-Up-Methode der Kollegen von ECM bedient. Dort ist das beschleunigte Aufheizen in den neueren Modellen der ECM Puristika bereits im Einsatz.

Lesen Sie dazu auch: ECM Puristika – Was steckt hinter Fast-Heat-Up?

Wenn man sich die wenigen Schritte der Fast-Heat-Up-Methode erst einmal angewöhnt hat, ist das eine zuverlässige Methode, noch etwas schneller an seinen ersten Espresso zu kommen.

Tipp: Nachdem die Profitec Drive nach dem Einschalten aufgeheizt hat, sollte ein Leerbezug durchgeführt werden. Achten Sie darauf, dass der Durchfluss durch das joystickartige Flussprofilventil in der Standardeinstellung steht, also weder zu wenig noch zu viel Wasser in die Brühgruppe fließen lässt.

Und der Espressso kann sich durchaus sehen lassen. Dafür sorgt nicht nur die verlässliche E61-Brühgruppe, sondern auch die Rotationspumpe und natürlich die Kessel. Zusammen sorgen sie dafür, dass alles mit dem richtigen Druck und der gewünschten Temperatur durch die Brühgruppe gepresst wird. Dank des Features Flow-Control lässt sich der Druck beliebig steuern, was es dem Barista zum Beispiel ermöglicht, mit der Profitec Drive die Espressozubereitung mit einer klassischen Handhebelmaschine zu simulieren. Vereinfacht gesagt, genügt es dabei, mit der Standardeinstellung des Flussprofilventils zu beginnen und langsam den Druck zu reduzieren, sobald der erste Kaffee in die Tasse läuft. Das Ergebnis ist täuschend echt. Der umgekehrte Weg empfiehlt sich nach Ansicht vieler übrigens besonders bei hellen Röstungen, weil durch den langsamen Druckaufbau die Vorbrühzeit verlängert wird.

Ein weiteres praktisches Werkzeug ist die einstellbare Preinfusionstechnologie. In den Einstellungen können die Sekunden bestimmt werden, die die Pumpe vor dem eigentlichen Start der Extraktion laufen und wie lange die Pause dazwischen sein soll. Bei der Zubereitung lässt sich dank des Manometers auf der Brühgruppe der Druckaufbau und der kurze Druckabfall während der Pause optisch gut nachvollziehen.

Mein Fazit

Die Profitec Drive ist eine beeindruckende Weiterentwicklung der Profitec 700, die sich durch ihre fortschrittlichen Features und präzise Kontrolle bei der Espressoextraktion auszeichnet. Trotz des hohen Preises von über 2.600 Euro bietet sie ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis für Kaffeeliebhaber, die Wert auf Qualität und Individualität legen. Mit Funktionen wie Fast-Heat-Up, Flow-Control und der Wahl zwischen Wassertank und Festwasseranschluss erfüllt sie die hohen Erwartungen ihrer Zielgruppe. Kurz gesagt, die Profitec Drive rechtfertigt ihre Investition durch die außergewöhnliche Espressoqualität und die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten, die sie bietet. Sie ist ideal für Enthusiasten, die in ihrem Kaffeeerlebnis keine Kompromisse eingehen wollen.

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Tobias Hoffmannswald, geboren und aufgewachsen in Stuttgart, entdeckte seine Leidenschaft für Kaffee bereits in jungen Jahren. Verantwortlich dafür machte er den Duft frischen Kaffees, der stets in der Bäckerei seiner Eltern lag. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, zog es Tobias hinaus in die Welt. Seine Faszination für Kaffee führte ihn nach Mittelamerika, wo er sich in Honduras und später El Salvador den Kaffeeanbau ganz genau ansah. Zurück in Deutschland, entschied sich Tobias, seine Begeisterung für Kaffee zu professionalisieren. Er ließ sich zum Barista ausbilden. Mit frisch erworbenem Fachwissen und einer tiefen Wertschätzung für die Kunst des Kaffees suchte Tobias nach Möglichkeiten, seine Vision zu teilen und anderen die Welt des Kaffees näherzubringen. Über den ein oder anderen Umweg fand er diese Möglichkeit schließlich in Würzburg, wo er seit 2023 das Team von KaffeeTechnik Seubert mit seinem Baristaskills unterstützt.

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