Koffein-Kick für die Muskeln: So wirkt Kaffee!
Zusammenfassung: Eine chinesische Studie hat einen positiven Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Erhalt von Muskelmasse festgestellt. Die Forscher nutzten Daten von über 8.000 Amerikanern und fanden heraus, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, einen höheren ASMBMI (ein Maß für Muskelmasse im Verhältnis zum BMI) aufweisen. Dieser Effekt wurde bei entkoffeiniertem Kaffee nicht beobachtet, was auf Koffein als ausschlaggebenden Wirkstoff hindeutet. Die Ergebnisse sind besonders relevant für ältere Menschen, da Sarkopenie, ein altersbedingter Muskelabbau, weit verbreitet ist und schwerwiegende Folgen haben kann. Kaffee könnte daher dazu beitragen, die Muskelgesundheit im Alter zu erhalten.
Studien über den Zusammenhang von Kaffee und der menschlichen Gesundheit gibt es immer wieder. In der Regel zeigen sie einen positiven Zusammenhang auf, auch wenn einige Studien darauf hinweisen, dass die positive Wirkung zum Beispiel auf den Blutdruck bei zu viel Kaffee auch ins Negative kippen kann.
Definitiv eine positive Relation konnte eine chinesische Forschergruppen der Guangxi Medical University im Fachmagazin „Frontiers in Nutrition“1 veröffentlichen. Das Team stellte einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und der Verhinderung von Muskelabbau fest. Schon zuvor hatte eine Studie in Asien einen ähnlichen Zusammenhang festgestellt, in der aktuellen Untersuchung wurden jedoch Zahlen der US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey herangezogen. Die Daten der daraus entnommenen 8.333 Amerikaner wurden zwischen 2011 und 2018 erhoben.
Um die Ergebnisse zu vergleichen, wurde die der ASMBMI als Kennzahl herangezogen, der die Skelettmuskelmasse (ASM) mit dem bekannten Body-Mass-Index (BMI) ins Verhältnis setzt. Außerdem teilten die Forscher die Gruppen anhand ihres Kaffeekonsums einmal in vier gleichgroße Gruppen und ein anderes Mal in drei gleichmäßig große Gruppen ein.
Entkoffeinierter Kaffee zeigte kaum Auswirkungen
Überzeugend waren vor allem die Ergebnisse bei einer Einteilung in vier Gruppen. Im Vergleich zur ersten, am wenigsten Kaffee trinkenden Gruppe, hatte die vierte Gruppe, in der die häufigsten Kaffeetrinker zu finden waren, einen um 13% besseren ASMBMI.
Ursache dafür ist das im Kaffee enthaltene Koffein. Das legt zumindest die Erkenntnis nahe, dass es bei Menschen, die entkoffeinierten Kaffee bevorzugten zu keiner Verbesserung des ASMBMI kam.
Kaffee kann also vor einem Abbau an Muskelmasse schützen, oder diesen zumindest eindämmen. Das könnte besonders für ältere Menschen eine gute Nachricht sein, denn rund 40% der über 80-Jährigen leiden an Sarkopenie. Bei der chronischen Erkrankung bauen Muskelmasse und -funktion zunehmend ab. Die Folge können Schmerzen sein, aber auch schwere Brüche nach Stürzen und im schlimmsten Fall verkürzt Sarkopenie sogar die Lebensdauer. Wenn die Großeltern also zum Kaffee einladen, tun sie auch in dieser Hinsicht etwas für ihre Gesundheit.
Links/Quelle
1. https://www.frontiersin.org/journals/nutrition/articles/10.3389/fnut.2024.1390309/full