Erklärt: Die Preinfusion bei Siebträgern
Im Zusammenhang mit der Kaffeezubereitung mit Vollautomaten und Siebträgern fällt auch immer wieder der Begriff Preinfusion. Bei Kaffeevollautomaten ist der Begriff oft etwas häufiger als bei Siebträgern, auch weil hier Hersteller offensiv mit dem Begriff werben. Doch auch in der Welt der Baristi an Siebträgern kommt das Thema Preinfusion immer wieder auf.
Wie findet die Preinfusion bei Siebträgern statt?
Nicht alle Siebträger verfügen über eine entsprechende Technik. Einige in der Kaffeeszene empfehlen in diesem Fall vor dem eigentlichen Brühvorgang die Pumpe für bis zu 2 Sekunden einzuschalten und rund 10 Sekunden zu warten, bis der Kaffeepuck das Wasser aufgesogen hat. Über die Wirkung dieses Vorgehens wird allerdings diskutiert. Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass die Pumpe dabei keinen Schaden nimmt, und probieren Sie es einfach aus.
Andere Siebträger bringen eine integrierte Preinfusionstechnik mit in die Küche des Barista. Einige mit einer Rotationspumpe versehenen Geräte sind mit eigenen oft kaum einen Millimeter kleinen Düsen ausgestattet, so wird der Druckaufbau erst einmal gebremst. Durch die Düsen wird der Kaffeepuck allerdings für 2 bis 3 Sekunden vorbefeuchtet, eher die eigentliche Extraktion beginnt, sobald der Druck von 9bar erreicht wurde.
Findet bei der E61-Brühgruppe eine Preinfusion statt?
Die ursprünglich von Faema entwickelte E61-Brühgruppe gilt für viele als Goldstandard1 und wird inzwischen von zahlreichen anderen Herstellern in ihre Originalversion oder leicht modifiziert verbaut. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit der E61 über eine Brühgruppe verfügt, die eine Preinfusionstechnik beherrscht.
Das einzige Problem daran, ob dem wirklich so ist, wird in der Szene durchaus diskutiert. Denn für manche handelt es sich bei dem im folgenden beschriebenen Verfahren gar nicht um eine Preinfusion.
Ernesto Valente, der eigentliche Erfinder der E61-Brühfruppe, einer Sonnenfinsternis im Jahr 1961 inspirieren. Das E vor der Jahreszahl steht dabei bis heute für eclisse solare, dem italienischen Begriff für Sonnenfinsternis. Der Brühkopf der E61 stellt sicher, dass vor dem Aufbau von Druck das Wasser sanft auf das Kaffeepulver tropft. Das einfließende Wasser sammelt sich in einer Kammer, die von einer Feder nach unten verschlossen wird. Dadurch wird der Kaffeepuck für einige Sekunden eingeweicht. Sobald der maximale Wasserstand erreicht ist, entsteht ein entsprechender Druck gegen den Siebträger. Die Feder öffnet sich und das Brühwasser presst sich durch das eingeweichte Kaffeepulver Bis heute nutzen einige Modelle diese Vorbrüh-Technik, die durch Valentes Erfindung ermöglicht wurde.