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Die E61 Brühgruppe veränderte die Welt des Espresso

Zusammenfassung: Die E61 Brühgruppe, entwickelt 1961 von Ernesto Valente, revolutionierte die Espressozubereitung mit einem konstanten Brühdruck von 9 bar, der Pre-Infusion-Funktion und einem Wärmetauschersystem, das Frischwasser für den Brühvorgang nutzbar machte. Das Thermosyphon-System gewährleistet eine konstante Wassertemperatur für perfekte Espresso-Extraktion. Aufgrund ihrer Bauweise ist die E61-Brühgruppe zum Standard vieler Hersteller geworden, was die Beschaffung von Ersatzteilen und Wartung erleichtert. Wartungssets, wie von KaffeeTechnik Seubert angeboten, unterstützen die Pflege und Langlebigkeit dieser ikonischen Brühgruppe.

Vielleicht ist etwas Melodramatik nicht fehl am Platz, wenn man über die E61 spricht. Denn schon im Namen der Brühgruppe verbirgt sich ein Ereignis, dass für viel Aufsehen gesorgt hat. Während die 61 für das Jahr 1961 seht, steht das E für Eclipse, also für eine Sonnenfinsternis, die in jenem Jahr stattfand. Damals war E61 noch eine einfache Modellbezeichnung für eine Espressomaschine von Faema, inzwischen ist die Brühgruppe gleichen Namens aber längst zu einer Art Standard für die meisten großen Hersteller geworden

E61 Brühgruppe revolutionierte das Brühverfahren

Die ECM Brühgruppe basiert auf der E61-Technologie.
Die ECM Brühgruppe basiert auf der E61-Technologie.

Vielleicht ist etwas Melodramatik nicht fehl am Platz, wenn man über die E61 spricht. Denn schon im Namen der Brühgruppe verbirgt sich ein Ereignis, dass für viel Aufsehen gesorgt hat. Während die 61 für das Jahr 1961 seht, steht das E für Eclipse, also für eine Sonnenfinsternis, die in jenem Jahr stattfand. Damals war E61 noch eine einfache Modellbezeichnung für eine Espressomaschine von Faema, inzwischen ist die Brühgruppe gleichen Namens aber längst zu einer Art Standard für die meisten großen Hersteller geworden.

Aber was genau ist eigentlich ein Brühgruppe?

Durch die Brühgruppe kommt das heiße Wasser aus dem Kessel mit dem frisch gemahlenen Kaffeepulver in Kontakt. Die Brühgruppe ist also das Herzstück einer Espressomaschine.

Sie werden anhand der Methode der Druckerzeugung unterschieden. Neben der Nutzung von Pumpen (Vibrations- oder Rotationspumpe) wie etwa bei der E61, gibt es auch die Handhebelmaschine.

Erfinder Ernesto Valente setzte damals Maßstäbe. Die neue Brühgruppe setzte erstmals eine mechanische Drehschiebepumpe ein, die einen konstanten Wasserdruck von 9 bar lieferte. Dem idealen Druck für die Zubereitung eines Espresso, denn Kenner wissen, dass mehr Druck vielleicht dem Marketing gefällt, aber für die Extraktion des Kaffeepulvers nicht notwendig ist. Das Modell hatte ein Wärmetauschrohr integriert, das durch den Dampfboiler verlief und auf diese Weise das Wasser dort erhitzte. Deshalb war es möglich kaltes Wasser durch die besagte Drehschiebepumpe zu führen. Anschließend wurde das erhitzte Wasser über einen Diffusionblock zum Kernstück der neuen Schöpfung weitergeleitet, die E61 Brühgruppe. Mit Hilfe eines Wärmetauschers war es zudem erstmals möglich, für den Espressobezug Frischwasser zu verwenden, statt auf einen Wasserkessel als Quelle angewiesen zu sein.

Ernesto Valentes Konstruktion erwies sich als Durchbruch und wurde deshalb von vielen Herstellern für ihre eigenen Espressomaschinen übernommen bzw. als Varianten weiterentwickelt. Für Siebträger-Freunde hat dies natürlich auch den Vorteil, dass sie unter Gleichgesinnten auf große Erfahrung treffen und auch die Beschaffung von Ersatz- und Verschleißteilen keine große Herausforderung darstellt.


Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Die E61 Brühgruppe wurde 1961 von Ernesto Valente entwickelt und setzte erstmals eine mechanische Drehschiebepumpe ein, die einen konstanten Wasserdruck von 9 bar lieferte. Mit Hilfe eines Wärmetauschers war es zudem erstmals möglich, für den Espressobezug Frischwasser zu verwenden. 
  • Die E61 Brühgruppe ermöglichte auch die Pre-Infusion, bei der das getamperte Kaffeepulver erst durch etwas Wasser aufgeweicht wird, bevor die 9 bar Druck ausgeübt werden. 
  • Die Faema E61-Brühgruppe wurde von vielen Herstellern für ihre eigenen Espressomaschinen übernommen bzw. als Varianten weiterentwickelt. 

Thermosyphon sorgt für konstante Wassertemperatur

Die E61 Brühgruppe selbst ist das auch rein optisch dominante Element in der Front einer Espressomaschine. Dort finden sich auch die drei in der Brühgruppe verbauten Ventile: Einlass-, Preinfustions- und Ablassventil. Damit war die E61 auch die erste Brühgruppe, die die sogenannte Pre-Infusion ermöglichte, d. h. das getamperte Kaffeepulver wird erst durch etwas Wasser aufgeweicht, ehe die 9 bar Druck ausgeübt werden. Durch dieses Verfahren kann das Kaffeepulver den Druck besser aufnehmen, womit die Qualität des am Ende gebrühten Espresso sich geschmacklich noch einmal deutlich verbessert.

Mit der E61 verbunden ist auch das Thermosyphon-System. Zusammengefasst hält die mechanische Konstruktion das heiße Wasser aus dem Wärmetauscher auf Temperatur, das heiße Wasser steigt in die Brühgruppe hinaus, was wiederrum die Temperatur sinken lässt. Das Thermosyphon sorgt dann dafür, dass das erkaltete Teil des Wassers von der Brühgruppe aus wieder in den Wärmetauscher fließt, wo es wieder erhitzt wird. Von dort beginnt der Prozess wieder von vorn. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das am Ende von der Brühgruppe zur Extraktion verwendete Wasser immer die ideale Temperatur hat. Aus diesem Grund kann dann auch kaltes Wasser in die Maschine gegeben werden, ohne die Qualität des Endproduktes zu beeinflussen.

Deshalb lohnt sich die E61-Brügruppe für Siebträgerbesitzer

Das unterschiedliche Hersteller die E61-Brühgruppe verbauen hat allerdings auch Vorteile für die Käufer dieser Siebträgermaschinen. Da auch die einzelnen Bestandteile in der Regel identisch sind, ist es viel leichter das passende Ersatzteil zu besorgen. Und es ermöglich uns passende Wartungssets zusammenzustellen, die für jede E61-Brühgruppe einsetzbar sind.

Bonus: Jubiläumsausgabe im Jahr 2001

Das Unternehmen Faema (Fabbrica Apparecchiature Elettro Meccaniche e Affini) selbst wurde 1995 von der Gruppo Cimbali übernommen, existiert dort aber als eigene Marke weiter. Traditionsbewusst brachte man dort dann auch 2001 unter dem Namen E61 Legend eine modifizierte Variante der ursprünglichen Espressomaschine Faema E61 heraus – anlässlich des 40jährigen Jubiläums.

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Clarissa Schneider, geboren und aufgewachsen in Coburg, zog für ihr Studium nach Würzburg, wo sie ihre Leidenschaft für Espresso entdeckte. Während ihres Studiums arbeitete sie als Kellnerin in einem gemütlichen Café, wo sie ihre ersten Erfahrungen mit der Zubereitung und dem Genuss von Espresso machte. Diese Zeit prägte sie nachhaltig und weckte in ihr eine tiefe Begeisterung für die Kunst der Kaffeezubereitung. Seitdem hat Clarissa ihre Liebe zu Espresso nicht mehr losgelassen. Als leidenschaftliche Kaffeeliebhaberin und Autorin teilt sie ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen gerne mit anderen. Sie schreibt an dieser Stelle die feinen Nuancen des Espresso-Genusses, die neuesten Trends der Kaffeeszene und die faszinierende Welt des Kaffeeanbaus. Bei KaffeeTechnik Seubert ist Clarissa außerdem in der Kundenbetreuung tätig und managet zusätzlich unseren Marese Club.

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