Auf Temperatur – die neue ECM Mechanika Max
Zusammenfassung: Mit der Mechanika Max liefert ECM einen Zweikreis-Siebträger, der durch Smart HX und 19 Menüpunkte maximale Kontrolle und Espressogenuss bietet. Eine echte Empfehlung für anspruchsvolle Nutzer.

Seit einigen Jahren erhebt die Heidelberger Siebträgerschmiede ECM für sich den Anspruch auch nördlich der Alpen und des Bodensees erstklassige Espressomaschinen zu fertigen. Dem Familienunternehmen gelingt es schon lange, die schwierige Balance zwischen Tradition und Innovation zu halten. Deshalb setzen die Ingenieure nicht nur auf bewährte Technologie, sondern ergänzen diese stets mit den aktuellen Fortschritten in der Technik. Und das dürfte sich auch bei der neuen ECM Mechanika Max wieder bewahrheitet haben.
Für seinen neuesten Siebträger hat ECM das Motto „Get the MAX out of your espresso.“ ausgegeben. Wir haben uns die Mechanika Max genauer angesehen und wollten vor allem wissen, welche Neuerungen die Ingenieure dem Modell mitgegeben haben?
Beginnen wir aber erst einmal mit den Äußerlichkeiten. Optisch fügt sich die Max in das klassische Design der Mechanika-Reihe ein. Von der Mechanika IV unterscheidet sie sich nur in Details, so ist etwa das ECM-Emblem jetzt rechts unten, statt links über dem Ein-/Aus-Knopf und der Kontrollleuchte. Das macht durchaus Sinn, denn der Platz wird für die wohl zentrale Neuerung dieses Siebträgers benötigt: die Temperatureinstellung! Steuerbar mit zwei Knöpfen für eine höhere bzw. niedrigere Temperatur, die in einer kleine, aber gut sichtbaren Digitalanzeige angezeigt wird.
Smarte Technologien zur Temperatursteuerung
In der ECM Mechanika Max wurde das neue Smart HX®-Zweikreislaufsystem verbaut. Dabei handelt es sich, so die Siebträgerschmiede, um eine „nochmals neu durchdachte Wärmetauscher-Technologie“. Entsprechend steht das „HX“ auch für Heat Exchanger, aber auch das „Smart“ meint ECM durchaus wörtlich. Die neue Technologie soll es dem Barista ermöglichen sich ganz auf die Zubereitung des Espresso zu konzentrieren.
Die Vorteile eines Einkreisers in einen Zweikreiser verpackt

Siebträger lassen sich bekanntlich in Einkreiser, Zweikreiser und mit Dualboiler ausgestattete Geräte unterscheiden. Ein Einkreis-Siebträger verfügt nur über einen Wasserkreislauf, der Zweikreiser dann über zwei, während der Dualboiler zwei unabhängige Wasserkreisläufe und zwei Wasserkessel für heißes Wasser und Dampf besitzt.
Wer neben Espresso gerne mal einen Cappuccino oder Latte Macchiato genießt, ist mit einem Einkreiser eher schlecht beraten, für die zügige Zubereitung sollte es da schon der Zweikreiser sein. Allerdings hat das Modell mit nur einem Wasserkreislauf durchaus auch Vorteile, zum Beispiel eine gute Temperaturkonstanz. Und da die Wassertemperatur aber zu den entscheidenden Faktoren für die Qualität des Espresso gelten, ist eine stabile Temperatur entlang des Zubereitungsprozesses mehr als gewünscht. Ein Teil der Neuerungen im Innenleben der Mechanika Max konzentrieren sich deshalb darauf dem Zweikreis-Siebträger eine ähnlich gute Temperaturkonstanz zu geben, wie bei einem Einkreiser.
Ein am Zulauf der Brühgruppe angebrachter Sensor sorgt für die Temperierung des Thermosyphons. Diese smarte Steuerung sorgt so dafür, dass die vom Barista eingestellten Temperaturen auch eingehalten werden. Dennoch bleibt die Mechanika Max natürlich ein vollwertiger Zweikreis-Siebträger, so kann beispielsweise die Kesseltemperatur über die PID-Steuerung eingestellt werden.
Im HX-Modus integriert ist der sogenannte Flush Advisor (FLU). Dieses Feature meldet sich dann, wenn zum Beispiel nach einer längeren Standzeit des Siebträgers ein Flush empfehlenswert ist, um den nächsten Espresso mit der Idealtemperatur zuzubereiten. Auch der FLU kann über das PID aktiviert und angezeigt werden.
Insgesamt 19 verschiedene Menüpunkte zur Auswahl
Das letzte Temperaturfeature ist der Brew Temperature Control-Modus (btC), die es ermöglicht, die Brühtemperatur direkt einzustellen und so zusätzlich für eine hohe Brühtemperaturstabilität sorgt. Die Temperatur wird dabei mit einem Sensor am Kopf der Brühgruppe gemessen.
ECM lässt die Mechanika Max mit ihrer Funktionsvielfalt punkten, insgesamt 19 verschiedene Menüpunkte ermöglichen dem Barista eine hochgradige Personalisierung. Dazu zählt auch ein Timer, der den Siebträger ein- und wieder ausschaltet. So lässt sich Zeit und – falls das Ausschalten doch einmal vergessen wird – auch Energie sparen.
Und was hat die ECM Mechanika Max noch zu bieten?
Auf ein Feature sollte der Barista aber auf jeden Fall noch ein Auge haben. Die Max verfügt über eine einstellbare aktive bzw. passive Pre-Infusion. Diese Technik könnte man auch als Vorbrühen bezeichnen. Sie feuchtet das frischgemahlene Kaffeepulver im Filtersieb gleichmäßig an, damit beim eigentlichen Brühvorgang dort keine Wasserkanäle entstehen. Ein zu konzentrierter Wasserdurchfluss durch einen solchen Kanal führt zum sogenannten Channeling. Da das Wasser dann auch zu schnell durch den Kaffeepuk gepresst wird und Teile des Pulvers gar nicht mit ihm in Kontakt kommen, ist das Ergebnis in der Tasse oft wenig überzeugend. Dank einer Pre-Infusion kann dieses Risiko quasi ausgeschlossen werden. Zudem sorgt die Gleichmäßigkeit, mit der das Wasser durch den Kaffee gepresst wird oft für dieses gewisse Extra bei der Suche nach dem perfekten Espresso.
Lohnt sich der Kauf einer ECM Mechanika Max

Stolze Besitzer von Siebträgern haben unserer Erfahrung nach oft eine gewisse Vorliebe für bewährte und neue Technologien gleichzeitig. Sie wollen wissen wie ein Siebträger funktioniert, und nicht nur einfach in ein Billiggerät eine wie auch immer geformte Kapsel einlegen. Das hat natürlich auch ein wenig damit zu tun, dass ein regelmäßig gewarteter Siebträger zwar alle paar Jahre mal eine neu Pumpe oder ein Heizelement braucht, öfter natürlich mal eine Dichtung oder ein Ventil erneuert werden muss, im Prinzip ist ein Siebträger allerdings eine Anschaffung fürs Leben. Allerdings wissen wir natürlich auch, dass wer einmal vom Siebträgerfieber gepackt wurde sich gerne mal in Form einer neuen Maschine ein Upgrade gönnt. Aber bei aller Technikverliebtheit, das Wesentliche an der ganzen Angelegenheit ist und bleibt was am Ende dabei rauskommt: der Espresso!
Tatsächlich geben Pre-Infusionstechnik und die so gut wie perfekte Temperaturkontrolle dem Barista Einstellungen an die Hand, mit denen er das Geschmackserlebnis seines Espresso noch einmal optimieren kann. Einen positiven Effekt dürften beide Werkzeuge aber auch für jene haben, die auf großes Herumprobieren verzichten und lieber mit den Standardeinstellungen unterwegs sind. Auch hier hilft das vor-befeuchten des Kaffeepulvers vor dem eigentlichen Brühvorgang bei der Vorbeugung von Channeling und die Temperaturstabilität verhindert die negativen Einflüsse von Temperaturschwankungen auf den Espresso.
