Das sagt die Wissenschaft,  Kaffeegeschichte(n)

Kann Kaffee durch Stress verursachte Schäden heilen?

Zusammenfassung: Die neuen Forschungsergebnisse verdeutlichen die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Kaffee, insbesondere in Bezug auf die kognitive Gesundheit. Polyphenole wie Chlorogensäure und Kaffeesäure könnten helfen, stressbedingte kognitive Schäden zu lindern und die Gehirngesundheit langfristig zu schützen. Während die Studienergebnisse zunächst an Mäusen gewonnen wurden, sind sie eine wertvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Erkenntnissen über die positiven Effekte von moderatem Kaffeekonsum. Diese Forschung öffnet neue Wege für den Einsatz von Kaffee als unterstützendes Mittel in der Prävention von kognitiven Erkrankungen.

Eine Gruppe europäischer Wissenschaftler hat eine Studie veröffentlicht(1), die darauf hindeutet, dass chemische Verbindungen im Kaffee kognitive Schäden, die durch Stress in der frühen Entwicklungsphase verursacht wurden, auch noch im späteren Leben teilweise ausgleichen können.

Die Wissenschaftler untersuchten insbesondere die Auswirkungen zweier im Kaffee enthaltener Polyphenole: Chlorogensäure und Kaffeesäure. Diese konnten offenbar bei Mäusen frühzeitig entstandene kognitive Beeinträchtigungen zumindest teilweise korrigieren.

Für die Studie wurden männliche Mäuse in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe erhielt eine Diät aus Getreide, während die Diät der anderen Gruppe mit geringen Mengen an Chlorogensäure und Kaffeesäure ergänzt wurde.

Chlorogensäure, die besonders in aufgebrühtem Kaffee reichlich vorhanden ist, wird schon lange mit einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten in Verbindung gebracht. Und auch Kaffeesäure ist für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt.

Die mit den Polyphenolen ergänzte Diät führte dazu, dass die Mäuse in der späteren Lebensphase eine verbesserte hippocampale Neurogenese und eine höhere Überlebensrate neu gebildeter Gehirnzellen aufwiesen als die Mäuse der Kontrollgruppe. Vereinfacht lässt sich sagen, dass Chlorogensäure und Kaffeesäure den Mäusen halfen, durch Stress verursachte kognitive Schäden besser zu bewältigen als ihre Artgenossen, denen diese Stoffe vorenthalten wurden.

Diese Ergebnisse sind nicht völlig überraschend, da frühere Studien bereits auf die schützenden oder leistungssteigernden Effekte eines moderaten Kaffeekonsums auf das menschliche Gehirn hingewiesen hatten. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt der Forschung vor allem auf Studien, die Kaffee als schützendes Element vor Demenz oder Alzheimer betrachten.

Auch diese Studien tragen dazu bei, dass die europäischen Wissenschaftler ihre bei Mäusen erzielten Ergebnisse als auf den Menschen übertragbar ansehen.

Links/Quelle

1. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352289524000377

Avatar-Foto

Tobias Hoffmannswald, geboren und aufgewachsen in Stuttgart, entdeckte seine Leidenschaft für Kaffee bereits in jungen Jahren. Verantwortlich dafür machte er den Duft frischen Kaffees, der stets in der Bäckerei seiner Eltern lag. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, zog es Tobias hinaus in die Welt. Seine Faszination für Kaffee führte ihn nach Mittelamerika, wo er sich in Honduras und später El Salvador den Kaffeeanbau ganz genau ansah. Zurück in Deutschland, entschied sich Tobias, seine Begeisterung für Kaffee zu professionalisieren. Er ließ sich zum Barista ausbilden. Mit frisch erworbenem Fachwissen und einer tiefen Wertschätzung für die Kunst des Kaffees suchte Tobias nach Möglichkeiten, seine Vision zu teilen und anderen die Welt des Kaffees näherzubringen. Über den ein oder anderen Umweg fand er diese Möglichkeit schließlich in Würzburg, wo er seit 2023 das Team von KaffeeTechnik Seubert mit seinem Baristaskills unterstützt.

Top