Siebträger erklärt: Unterschiede zwischen Einkreiser, Zweikreiser & Dualboiler
Zusammenfassung: Siebträger sind unverzichtbar für echten Espresso und bieten durch ihre spezielle Technik eine überlegene Qualität gegenüber Vollautomaten. Es gibt drei Haupttypen:
- Einkreiser: Nutzen einen Kessel für Espresso und Milchaufschäumen, was zu längeren Wartezeiten führt. Ideal für Espressoliebhaber, die nur gelegentlich Milchgetränke zubereiten. Sie sind kostengünstig und kompakt.
- Zweikreiser: Besitzen zwei Wasserkreisläufe, die simultane Espressozubereitung und Milchaufschäumen ermöglichen. Sie bieten eine gute Balance und sind geeignet für Haushalte, die regelmäßig Milchgetränke genießen.
- Dualboiler: Verfügen über zwei separate Kessel für Wasser und Dampf, was höchste Temperaturstabilität und Leistung bietet. Perfekt für anspruchsvolle Baristas, aber auch die teuerste Option.
Inhaltsverzeichnis
Die Entscheidung welcher Siebträgertyp für Sie der richtige ist, hängt dabei von Ihren Kaffeebedürfnissen, verfügbarem Platz und Budget ab.
Druck und Temperatur sind für die Zubereitung eines Espresso entscheidend. Beides wird durch das Erhitzen des Wassers in einem Kessel erzeugt. Daneben muss natürlich auch der Druck und die Temperatur für den Dampf erzeugt werden, mit dem der Barista Milch für Kaffeespezialitäten wie Cappuccino, Latte Macchiato oder einen Flat White aufschäumen kann.
Der Einkreiser

Der Einkreiser verfügt über einen Kessel und einen Wasserkreislauf, in dem das Wasser sowohl für die Espressozubereitung als auch das Milchaufschäumen erhitzt wird. Beides kann natürlich nicht gleichzeitig geschehen, sondern nur nacheinander. Nachdem das heiße Wasser durch die Brühgruppe gepresst wurde und der Espresso fertig ist, müssen viele Geräte zudem erst noch entlüftet werden, ehe die Temperatur im Inneren des Siebträgers so weit erhöht werden kann, dass durch den Wasserkreislauf der Dampf zum Aufschäumen gepumpt wird.
Einkreiser sind die perfekten Siebträger für reine Espressoliebhaber, die sich bestenfalls ab und zu einen Cappuccino zubereiten. Sie sind aber auch beliebt als Einsteigermodelle, weil sie vergleichsweise günstig sind. Ein günstiges Modell wäre etwa die Bezzera Unica PID, bei der Sie aber dennoch Features wie eine PID-Steuerung mitgeliefert bekommen, oder auch die ECM Classika II Während diese beiden Modelle noch einen Dampfauslauf haben, treibt es die ECM Puristika sozusagen auf die Spitze. Dieser kleine Siebträger konzentriert sich ganz auf die Zubereitung von Espresso und verfügt gar nicht mehr über eine Dampflanze.
Der Zweikreiser

Wie nicht schwer zu erraten, zeichnet sich dieser Typ Siebträger durch zwei Wasserkreisläufe in seinem Inneren aus. Wenn Wasser und Dampf unabhängig von einander durch eigene Leitungen gepumpt werden, verkürzt sich damit die Zubereitung einer Kaffeespezialität mit Milch natürlich spürbar. Dennoch sind beide Kreisläufe immer noch insofern voneinander abhängig, als dass im Siebträger immer noch nur ein Kessel verbaut ist.
Damit eignet sich der Zweikreiser also am besten immer noch für Espresso- und Café Crema-Liebhaber, die aber mehr als einen Cappuccino zum Sonntagsfrühstück genießen möchten, aber auch nicht übermäßig viele Kaffeespezialitäten mit Milchschaum zubereiten. Typische Vertreter von Zweikreis-Siebträgern sind bspw. die Rocket Mozzafiato Cronometro R oder die ECM Mechanika VI Slim.
Der Dualboiler

Ein Siebträger vom Typ Dualboiler verfügt nicht nur über einen unabhängigen Wasser- bzw. Dampfkreislauf, sondern auch über zwei eigene Kessel (Boiler) jeweils zur Erhitzung von Wasser bzw. Erzeugung von Dampf. Damit kann der Barista nicht nur gleichzeitig einen Espresso zubereiten und Milch aufschäumen. Gleichzeitig sorgen die beiden unabhängigen Kessel dafür, dass die Temperaturen für das heiße Wasser und den Dampf wesentlich stabiler sind als bei einem Zweikreiser.
Damit ist der Dualboiler die ideale Lösung für den anspruchsvollen und vielseitigen Barista, die die beste Qualität liefert. Allerdings ist dieser Siebträgertyp damit natürlich auch der kostspieligste. Bekannte Modelle sind etwa die Linea Mini R von La Marzocco, die ECM Synchronika oder auch die Profitec Drive.
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Einkreiser
- Anzahl Kreisläufe/Boiler: 1 / 1
- Temperaturwechsel: notwendig
- Zeitaufwand für Milchaufschäumen: hoch
- Kosten: Günstig
- Platzbedarf: meist kompakt
- Zielgruppe: Espressoliebhaber, die nur selten andere Kaffeespezialitäten zubereiten
Zweikreiser
- Anzahl Kreisläufe/Boiler: 2 / 1
- Temperaturwechsel: nicht notwendig
- Zeitaufwand für Milchaufschäumen: schnell
- Kosten: mittel
- Platzbedarf: kompakt bis mittel
- Zielgruppe: Espressoliebhaber, die auch öfter andere Kaffeespezialitäten zubereiten
Dualboiler
- Anzahl Kreisläufe/Boiler: 2 / 2
- Temperaturwechsel: nicht notwendig
- Zeitaufwand für Milchaufschäumen: sehr schnell
- Kosten: kostspielig
- Platzbedarf: mittel bis groß
- Zielgruppe: Espressoliebhaber, die genauso oft andere Kaffeespezialitäten zubereite