Barista Guide

Red Eye Coffee: Der Koffeinkick für Morgenmuffel & Nachtschwärmer

Zusammenfassung: Deutschland bleibt ein Land der Kaffee-Gegensätze: Filterkaffee vs. Espresso-Getränke. Doch es gibt eine Brücke zwischen beiden Welten: den Red Eye Coffee, eine Mischung aus Filterkaffee und Espresso. Dieser „Shot in the dark“ ist ideal für alle, die einen extra Koffeinkick brauchen. Obwohl seine genaue Herkunft unklar ist, wird er heute weltweit getrunken. Für noch mehr Koffein gibt es Varianten wie den Black Eye oder Dead Eye Coffee. Und wer es ausgefallener mag, kann einen Dirty Chai probieren – eine Kombination aus Chai Latte und Espresso.

Noch immer ist Deutschland ein geteiltes Land. Die eine Hälfte bleibt ihrem Filterkaffee treu, die andere liebt Espresso und Café Crema aus Siebträgern oder Kaffeevollautomaten. Beide Welten haben selten miteinander Kontakt. Ausnahmen finden sich nur noch in Cafés oder Bäckereien, die gelegentlich neben Siebträger/Kaffeevollautomat noch einen Filterkaffee als Alternative anbieten. 

Es gibt aber eine Kaffeespezialität, die aus beidem besteht: der Red Eye Coffee

Was ist ein Red Eye Coffee?

Der Red Eye Coffee besteht aus einer Tasse Filterkaffee, der ein Espresso zugegeben wurde. In der Kaffeeszene bezeichnet man die Hinzugabe eines Espressos auch als „Shot in the dark“. Der Begriff ist für den Red Eye Coffee inzwischen ebenso zu einem Synonym geworden, wie die Bezeichnungen „Eye Opener“, „Hammerhead“, „Foglifter“ oder (etwas unappetitlichere) „Oil Spill“.  
Am ehesten aber findet er sich eben als Red Eye Coffee auf der Karte – oder zumindest einen Barista, der mit dem Begriff etwas anzufangen weiß. 

Erstmals zubereitet wurde die Kaffeespezialität wohl in den 1990ern, ihre genaue Herkunft ist aber nie geklärt worden. Selbst der Ursprung des Namens basiert eher auf einer Legende als auf Fakten. Allgemein wird angenommen, dass sich der Name von der US-amerikanischen Bezeichnung für Nachtflüge „Red Eye Flights“ ableitet. Demnach wären die ersten Red Eye Coffees wohl von Stewardessen in Flugzeugen serviert worden.

So richtig verbreitet hat sich die Kaffeespezialität allerdings erst, als die internationale Kaffeebarkette Starbucks ihn ins Programm aufgenommen hat. Seitdem gilt der Red Eye Coffee als die letzte Rettung für Koffeinjunkies, Nachtarbeitern oder Morgenmuffeln. 

Mehr Koffein geht immer

Zumindest an Koffein mangelt es dem Red Eye Coffee wirklich nicht. Zu den rund 200mg der Tasse Filterkaffee kommen noch einmal rund 60mg durch den Espresso-Shot hinzu. Und wie so oft geht noch mehr:

  • Ein Black Eye Coffee bezeichnet einen Filterkaffee mit zwei Shots Espresso.
  • Ein Dead Eye Coffee bezeichnet einen Filterkaffee mit drei Shots Espresso.

Und wer es exotischer mag, kann sich einen Dirty Chai zubereiten. Hier ersetzt ein Chai Latte den Filterkaffee und wird durch einen Espresso aufgewertet.

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Clarissa Schneider, geboren und aufgewachsen in Coburg, zog für ihr Studium nach Würzburg, wo sie ihre Leidenschaft für Espresso entdeckte. Während ihres Studiums arbeitete sie als Kellnerin in einem gemütlichen Café, wo sie ihre ersten Erfahrungen mit der Zubereitung und dem Genuss von Espresso machte. Diese Zeit prägte sie nachhaltig und weckte in ihr eine tiefe Begeisterung für die Kunst der Kaffeezubereitung. Seitdem hat Clarissa ihre Liebe zu Espresso nicht mehr losgelassen. Als leidenschaftliche Kaffeeliebhaberin und Autorin teilt sie ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen gerne mit anderen. Sie schreibt an dieser Stelle die feinen Nuancen des Espresso-Genusses, die neuesten Trends der Kaffeeszene und die faszinierende Welt des Kaffeeanbaus. Bei KaffeeTechnik Seubert ist Clarissa außerdem in der Kundenbetreuung tätig und managet zusätzlich unseren Marese Club.

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