Barista Guide: Kaisermelange
Wenn es darum geht welche Kaffeenation die größte Liste an unterschiedlichen Kaffeespezialitäten hat, liefern sich Italien und Österreich quasi seit Generationen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein Rennen, dass in einer längst vergangenen Epoche begann, als in der Wiener Hofburg noch nicht der österreichische Bundespräsident residierte, sondern Kaiser Franz-Josef, Oberhaupt des alten Kaiserreichs Österreich-Ungarn.
In der alten K.u.K.-Zeit entstanden in den Wiener Kaffeehäusern unzählige Kreationen, darunter auch die Kaisermelange. Eine Kaffeespezialität die man vielleicht auch deshalb als kaiserlich bezeichnen könnte, weil sie zwar einfach zuzubereiten ist und nur wenige Zutaten braucht, aber doch von allem etwas aufzuweisen hat. Sie ist süß, ein wenig deftig und hat einen Schuss Alkohol. Was will man mehr?
Zutaten:
- 1 Tasse Café Creme
- 20 ml Sahne
- 1 TL Zucker
- 1 Eigelb
- ein Schuss Cognac
Zubereitung:
Die Kaffeegrundlage bildet entweder ein frisch zubereiteter Café Creme oder einen Americano, Wir empfehlen auf jeden Fall eine besonders dunklen Röstung. Der Schuss Cognac ist die erste zusätzliche Zutat, die in den Kaffee kommt. (Unkonventionelle Baristi verwenden stattdessen auch gerne einen Schuss Rum.)
In einer zweiten Tasse wird dann ein Eigelb mit ca. 20ml Sahne und einem Esslöffel Zucker schaumig geschlagen. Abschließend geben Sie diesen Schaum in die Tasse Kaffee und fertig ist die Kaisermelange.
Übrigens, so ur-wienerisch die Kaisermelange auch sein mag, wird man in Wiener Cafés mitunter Probleme haben eine Tasse davon zu bekommen. Denn zumindest die Verarbeitung eines rohen Eigelbs für den Schaum ist laut EU zumindest für Gastronomen nicht ganz legal.

