Der einzige wichtige Espressotest im Jahr 2024
Welche Espressoröstung ist die Beste des Jahres? Wie in jedem Jahr, haben wir uns auch 2024 diese Frage gestellt und einige Espressi einer Prüfung und Verkostung unterzogen. Welche Kriterien wir dabei zurate gezogen haben, haben wir Ihnen am Ende des Test noch kurz zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Die Testergebnisse auf einen Blick
- Testsieger: Marese Bio Espresso
- Platz 2: Mee Kaffee Espresso
- Platz 3: Basilius Teufelskerl
- Platz 4: Mäder Espresso Bar New York
- So haben wir getestet
Egal ob pur genossen, „reduziert“ als Ristreto oder als Grundlage für zahlreiche Milchspezialitäten, der Espresso ist dank des Siegeszuges von Siebträgern und Kaffeevollautomaten auch in Deutschland eine der beliebtesten Kaffeespezialitäten geworden. Entsprechend haben sich neben Kaffeeröstungen, die gerade bei Kaffeevollautomaten für Café Creme beliebt sind, zahlreiche Espressoröstungen etabliert.
Das gilt sowohl für die Big Player auf dem Markt wie auch für die vielen kleinen bis mittleren Röstereien, die in den letzten 20, 30 Jahren mit viel Leidenschaft die deutsche Kaffeeszene erobert haben. Für unseren Test lassen wir Jacobs, Illy, Tchibo andere Großröstereien allerdings außen vor und sehen uns Espressoröstungen teils regionaler, aber doch deutschlandweit erhältlichen Röstereien an.
Die Testergebnisse auf einen Blick

Testsieger: Marese Bio Espresso
- Gesamtnote: 1,2
- Preis: 1. Platz
- Typ: Espresso
- Mischung: 60% Arabica / 40% Robusta
- Herkunft: Peru, Indien und Äthiopien
- Intensität: 4 von 5
- Säure: 1 von 5
- Röstung: 5 von 5
- Profil: Zartbitterschokolade, Karamell und Noisette
- Verfügbare Packungsgrößen: 250g, 500g und 1.000g

Platz 2: Mee Kaffee Espresso
- Gesamtnote: 1,4
- Preis: 3. Platz
- Typ: Espresso
- Mischung: 100% Arabica
- Herkunft: – – –
- Intensität: 5 von 5
- Säure: 3 von 5
- Röstung: 5 von 5
- Profil: Karamell, Haselnuss und Mandel
- Verfügbare Packungsgrößen: 250g, 500g und 1.000g

3. Platz: Basilius Teufelskerl
- Gesamtnote: 1,4
- Preis: 4. Platz
- Typ: Espresso
- Mischung: 70% Arabica / 30% Robusta
- Herkunft: Brasilien, Mexiko und Indien
- Intensität: 3 von 5
- Säure: 2 von 5
- Röstung: 3 von 5
- Profil: vollmundig und schokoladig
- Verfügbare Packungsgrößen: 250g, 500g und 1.000g

4. Platz: Mäder Espresso Bar New York
- Gesamtnote: 2
- Preis: 2. Platz
- Typ: Espresso
- Mischung: 60% Arabica / 40% Robusta
- Herkunft: Brasilien, Vietnam und Indien
- Intensität: 4 von 5
- Säure: 2 von 5
- Röstung: 3 von 5
- Profil: weich mit markant würziger Note
- Verfügbare Packungsgrößen: 500g und 1.000g
Testsieger: Marese Bio Espresso
Unsere Eindrücke
Der Bio Espresso fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein, dass der Kaffeetrinker von den unterschiedlichen Marese Kaffeeröstungen hat. Ihn zeichnet aus, dass er en geringsten Säureanteil hat. Nimmt man ein paar Bohnen in die Hand, deutet schon der dunkle Röstgrad auf die Säurearmut hin.
Die regelmäßige Bio-Zertifizierung sorgt dafür, dass an Anbau und Produktion des Kaffees hohe Ansprüche gestellt wird, die sich auch in der Qualität der Espressobohnen widerspiegelt. Mit einem 60/40 Arabica-Robusta-Verhältnis hat der Röster eine für Espresso durchaus typische Kombination gewählt.
Der Anteil Arabica wird durch Hochlandbohnen aus den Anden und Kaffeebauern aus Äthiopien gestellt, die Robustabohnen stammen von den Kaffeeanbaugebieten im Süden Indiens. Gemeinsam ergeben sie frisch aufgebrüht eine intensive, aber nicht übertrieben intensive Tasse Espresso, mit einer angenehmen Süße von Karamell und Noisette. Das runde Gesamtergebnis im Geschmack und die nachhaltige Herkunft überzeugt und macht den Marese Bio Espresso zu einem verdienten Sieger.
Der BonuspunktDer Marese Bio Espresso ist nicht nur unser Gesamt-Testsieger, sondern war auch zum Testzeitpunkt die günstigste unter den fünf getesteten Espressoröstungen.
Platz 2: Mee Kaffee Espresso
Unsere Eindrücke
Der Espresso von Mee Kaffee sticht in unserer Testgruppe zuallererst durch seine Bohnenverhältnis heraus. Er ist zwar nicht der einzige Espresso aus 100% Arabicakaffeebohnen, aber doch einer von wenigen auf dem Markt. Es sind wohl auch die Arabicabohnen, die dem Espresso einen spürbaren Säureanteil trotz der dunklen Röstung mitgibt. Diese erfrischende Säure passt aber recht gut zur Intensität in der Tasse, die den Mee Kaffee Espresso doch zu einem fast typischen Italiener macht.
Die Geschmackskombination aus Mandel, Amaretti und Karamell ergibt mit Milch eine gute Kombination. Wer statt klassischer Kuhmilch lieber eine vegane Alternative bevorzugt, sollte auf eine Mandelmilch zurückgreifen, die die Mandelnoten des Espresso noch einmal unterstützt. In allen Fällen sorgt aber das starke Röstaroma des Espresso für einen schmackbaren, aber nicht zu dominanten Kaffeegeschmack in Cappuccino, Latte Macchiato & Co.
In der Familienrösterei Mee Kaffee aus Bad Neustadt/Saale, die immer wieder durch pfiffige Röst- und Marketingideen auf sich aufmerksam macht, gehört diese schlicht als Espresso bezeichnete Röstung eher zu den konservativen Produkten. Und dennoch ist er definitiv einen Versuch wert.
Der Bonuspunkt
Am besten bereiten Sie den Mee Kaffee Espresso natürlich immer noch mit einem Siebträger zu, die Bohnen sind aber auch für die Zubereitung im Kaffeevollautomaten oder der Bialetti (Mokkakanne) sehr gut geeignet.
Platz 3: Basilius Teufelskerl
Unsere Eindrücke

Ein Teufelskerl ist der gleichnamige Espresso von Basilius vor allem für Liebhaber eines vollmundigen Espresso. Er ist weniger intensiv als die anderen Testkandidaten, hinterlässt aber dank seiner schokoladigen Note einen einprägsamen Eindruck am Gaumen. Seine Schokoladennote macht ihn im Übrigen ideal für die Verwendung mit Milchspezialitäten. Ihnen gibt er auf diese Weise noch einmal eine eigene schokoladige Süße mit, unterstreicht aber dennoch den Espressogehalt in Cappuccino, Latte Macchiato oder Café Latte.
Die Grundlage für diese 70/30 Arabica-Robusta-Mischung bilden die Bohnen von Arabicakaffeepflanzen die in fruchtbaren und mineralienreichen Vulkanböden in Mexiko gewachsen sind. Komplettiert wird der Arabicaanteil aus Brasilien, während die Robustakaffeebohnen vom indischen Subkontinent stammen. Trotz seines hohen Anteils an Arabica und der halbdunklen Röstung kommt der Teufelskerl mit wenig, dafür aber einer frischen Säure daher.
Die Familienrösterei aus Parsberg in der Oberpfalz bringt ihre Kaffee- und Espressoröstungen mit viel Leidenschaft heraus und setzt dabei auf traditionelle Handwerkskunst. Das spürt der Kaffeetrinker auch beim Espresso Teufelskerl, der trotz seiner klar in eine Richtung strukturierten Geschmacksnote doch um Längen lebendiger wirkt als die industriell gefertigten Kaffees der großen Marken. Ein Geheimtipp für jene, die immer auf der Suche nach einer neuen Kaffeequelle sind.
Platz 4: Mäder Espresso Bar New York
Unsere Eindrücke
Seit über 35 Jahren auf dem Kaffeemarkt, weiß die Rösterei Mäder noch immer auch mit ihren Klassikern zu überzeugen. Der Espresso Bar New York schmeckt trotz seines kosmopolitischen Namens ganz wie ein typisch italienischer Espresso. Der Kaffeetrinker fühlt sich bei einer Tasse dieses vollmundigen Espresso deshalb wohl eher wie an einer Espressobar in Mailand oder Turin vor, statt im Big Apple.
Auch die Herkunft der 60/40 Arabica-Robusta-Mischung ist so kosmopolitisch wie die Kaffeewelt an sich. Ehe die Bohnen in das bewährte Langzeittrommelröstverfahren von Mäder gelangen, werden sie ausgesuchten Anbaugebieten in Brasilien, Vietnam und Indien importiert.
Um diese Röstung am besten genießen zu können, bereitet man sie als bestes als Espresso oder Ristreto zu. So kommen auch die Noten von Mandel und Kakao am besten zur Geltung, die zwar dezent sind, aber den Espresso unter seine bemerkenswert gut gelungenen Crema doch prägen.
So haben wir getestet
Testkriterien waren neben dem Geschmack und sensorischem Empfinden auch die Qualität der Kaffeebohnen, sowie positive Aspekte wie Nachhaltigkeit, Familienbetrieb und wie gut der Espresso ins Gesamtangebot der Rösterei passt. Erstmals und separat ausgewiesen haben wir uns auch die Preise der Röstungen angesehen. Diese selbst nennen wir zwar nicht, aber doch die Reihenfolge. Bei den 1.000g-Packungen der Teilnehmer liegt die Spanne zwischen dem günstigen Kaffee (Marese Bio Espresso) und dem teuersten Espresso bei rund 5 Euro.